Ende der Atomkraft asbl
Fin du nucléaire asbl
Einde van kernenergie vzw
Ende der Atomkraft asbl
Fin du nucléaire asbl
Einde van kernenergie vzw
Wie ihr sicher wißt, sind Katastrophen, seien sie natürlichen , menschlichen oder gemischten Ursprunges, oft die Gelegenheit für Staaten, eine « Schockstrategie » einzusetzen: Ausnutzen des Zustandes der Bestürzung und Niedergeschlagenheit der Völker , um ihnen politische, wirtschaftliche und Bürger/innenrechte wegzunehmen.
Am 15. April leitete NERAS (nationale Einrichtung für radioaktiven Abfall und angereicherte Spaltstoffe, frz. ONDRAF, nl. NIRAS) auf Betreiben seiner Aufsichtsministerinnen Marie-Christine Marghem und Nathalie Muylle eine öffentliche Konsultation über das Schicksal hoch- und/oder langzeitradioaktiver Abfälle ein: ohne eine einzige demokratische Auseinandersetzung vorher, inmitten der Ausgangssperre haben wir nicht einmal zwei Monate, um uns auszusprechen über eine solche umfangreiche Abhandlung, die Belgien auf hunderte, vielmehr tausende von Jahren festlegen wird.
Die deutschspachige „Einladung“, an der Konsultation teilzunehmen, steht hier.
Zum Teilnehmen an der Befragung steht das Formular hier: publieksbevraging.typeform.com/to/I3VDPP
Sie besteht aus 5 Multiple-Choice-Fragen, gefolgt von einer 6. Frage, die ihrerseits in 7 Themenbereiche unterteilt ist, wobei die Antwort frei wählbar ist. Sie sind unten mit Antwortvorschlägen aufgeführt.
Hinweis: Die kursiv gedruckten Sätze unten werden so kopiert, wie sie von der ONDRAF-Website stammen.
Es ist obligatorisch, vor dem Fortfahren zu akzeptieren.
Für die nächsten 4 Fragen (2 bis 5) haben Sie jedes Mal die Wahl zwischen den gleichen 5 Antworten, nämlich:
A Vollkommen einverstanden
B Eher einverstanden
C Eher nicht einverstanden
D Überhaupt nicht einverstanden
E Ich habe keine Meinung dazu
Wir schlagen Ihnen vor, jedes Mal Folgendes zu wählen "Ich habe keine Meinung dazu" (Erklärung in der Antwort auf Frage 6).
Wir schlagen vor, dass Sie mit "ja" antworten und die Unterfragen E und G wie folgt ausfüllen.
A Vorgeschlagene technische Lösung (System der geologischen Endlagerung)?
B Auf belgischem Staatsgebiet?
C Notwendigkeit einer Entscheidung?
D Mögliche Umweltauswirkungen des geologischen Endlagersystems?
E Gibt es Alternativen?
F Entscheidungsprozess?
G Sonstiges?
Es ist nötig, andere Möglichkeiten der Endlagerung zu untersuchen, vor allem die unter der Erdoberfläche und die in tiefen Bohrlöchern von etwa 3-5-km Tiefe ("deep borehole storage").
Ohne eine, dieser Konsultation vorausgegangene Auseinandersetzung , und bei der geistigen und seelischen Vereinnahmung durch die Coronapandemie und ihre Folgen, ist es mir unmöglich, mir eine Meinung zu den, von Ihnen gestellten Fragen zu bilden. Deshalb habe ich auf die meisten obigen Fragen mit „Keine Meinung“ geantwortet.
Allerdings habe ich einige allgemeine Anmerkungen zu der Frage der Lagerung hochaktiver Abfälle:
Alle angedachten Möglichkeiten der Lagerung, die sicher und langfristig sein soll, wiegen schwer durch die Möglichkeit ihres Scheiterns mit unakzeptablen Folgen.
Es ist illusorisch und täuschend, eine „endgültige Lösung“ auszurufen und zu verstehen zu geben, man könne diese hoch- und langanhaltend strahlenden Abfälle dann vergessen. Bei keiner der Möglichkeiten wird es diese Sicherheit geben.
Die einzige, wenn auch ungenügende und späte – vernünftige Maßnahme ist, die Produktion dieser Abfälle, also die Atomenergienutzung, schnellstmöglich zu beenden. So wird sich das Atommüll-problem wenigstens nicht mehr von Jahr zu Jahr vergrößern.
Schließlich muß die, jetzt laufende, Konsultation verschoben und neu durchdacht werden:
- Es muß ihr eine wirkliche demokratische Debatte vorangehen mit allem was in die Vorbereitung gehört: Angesichts des Umfanges des Themas ist es nicht vorstellbar, das in weniger als mindestens einem Jahr zu tun.
- Es ist nicht zu dulden, dass die Konsultation in einer Zeit der Seuche und der Ausgangssperren stattfindet: Das Land ist sozusagen in Gefangenschaft und einem vorher nicht dagewesenen psychischen Druck unterworfen.